Tourtagebuch Diario de gira – España 2004
13. Mai 2004, Zungenbrecher für Fortgeschrittene: Becilla de Valderaduey
Nachmittags besuchen Zippo und Mariano unseren autorammenden Nachbarn Juan Carlos, der kreative Vorschläge unterbreitet: "ja, mein Schwager hat da son'ne Werkstatt ...". Zip bleibt jedoch unerbittlich und drängt auf die Unterschrift unter die Schadensmeldung.
Judith übt täglich in Miguels Bar für ihre Cello-Abschlussprüfung. Ihrem Lehrer hat sie weisgemacht, sie würde auf das Ferienhaus ihrer Eltern aufpassen. Mit Rockband auf Tournee gehen, das hätte der gute Mann nicht verkraftet.
Im 150 km entfernten Nest Becilla de Valderaduey (120 Einwohner) an der romantischen N601, versucht Zip den Namen erst gar nicht auszusprechen. Die neue Begrüßung kommt ohnehin viel besser an: "Willkommen zu unserem Konzert in der 'Bar de Jabat' – der besten Kneipe in der ganzen Stadt!".
Auf dem Weg kommen wir auch an einer Hobbitkolonie vorbei (siehe Foto)
Da an spanischen Tankstellen Gestelle mit gigantischen Schinken angeboten werden, muss man ja doch davon ausgehen, dass der auch gekauft wird: "Liebling, ich bin ein wenig hungrig. Holst Du uns an der nächsten Tankstelle einen Schinken?" (siehe Foto)
Bei der Suche nach der Bar hilft uns ein Omachen, die der Meinung ist, dass wir unser Ziel am ehesten finden, wenn sie den Autos vorausspaziert.
Beim Abendessen rettet uns Diana vor den bereits bei der 94-er Tour gefürchteten Schweineohren. Der Veranstalter ist zwar ein wenig pikiert, dass wir eine typisch spanische Leckerei ausschlagen, aber man macht unangenehme Erfahrungen am liebsten nur einmal.
Inzwischen sind wir zum Glück so gut, dass wir immer noch gut sind, wenn wir eigentlich schlecht sind. Auf jeden Fall muss sich was ändern.
Das Fanvolk in Becilla ist completamente loco, wie der Spanier sagt. Nach dem Gig reißen sie uns die CDs nur so aus der Hand, wollen Autogramme, lallen uns mit irgendwelchen Gesprächsversuchen zu. Dauernd drückt einem irgendjemand ein Bier oder sonstwas in die Hand. Die Kifferjugend von Valladolid waren jedenfalls Anfänger gegen diesen wüsten Haufen. Irgendwie sind wir froh, als unser Equipment komplett im Bus verstaut ist. Beim Rausgehen kommen uns noch Leute mit gefüllten Bierhumpen hinterhergerannt.Nach dem Konzert gibts Fanpost von einem Verehrer und vom "Schneckche". (siehe Fotos)
Zippo
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