Tourtagebuch Diario de gira – España 2004

12. Mai 2004 Teil 1, Wir haben frei und gehen in die Schule

Mariano hat der Berufsschule, an der er Lehrer ist, versprochen, dass wir ein kleines Konzert spielen. Diese Schule – auf castellano "castillo" – ist coolerweise in der Burg, die wir am Samstag besichtigt haben. Leider ist Jennies Stimme im Eimer, aber wir kommen trotzdem zum verabredeten Zeitpunkt, da Mariano stattdessen eine Promotour anberaumt hat.

Wir tauchen also um 13:30 im Innenhof der Burg auf: Menschenleere, kein Mariano, niemand ... keine kreischenden Fans, keine BH-werfenden Faninnen ...

OK: Trüffelschweine aber suchen und finden ihr Ziel souverän: eine Schulklasse mit 14- und 15-Jährigen beim Sexualkundeunterricht (Welche Berufe werden da eigentlich unterrichtet?)! Die sind arg enttäuscht, dass wir heute nicht spielen und sind sehr interessiert: "Wer ist der Schlagzeuger?" ("Das hat sie gefragt, weil Schlagzeuger normalerweise cool sind" [Kathrin]), "Spielt ihr Hip-Hop?" ("Ohhh schade!")

Um diese pubertierenden Wesen zu trösten (sie hatten sich schon sooooo auf uns gefreut), laden wir sie spontan zum Tu-K-Sa-Konzert ein. Das müssen wir jetzt nur noch unserem Veranstalter beibringen. Im Notfall zahlen wir die Eintrittskarten selbst.

Nina und Zippo

Das neue Motto der Tour: "Ich fang schon mal an, sonschd wird's kalt." mit schwäbischem Akzent zu sprechen)

Seit gestern ist die Sonne da, das heißt nicht, dass es unbedingt warm wäre, aber man nimmt ja was man kriegen kann.

Zippo

Ein Tag in Ruhe, denkt das Schweinchen ... und schon kommt die gesamte Macht der Printmedien und Fotobiografen, zeigt uns die ersten Tourtage in Text und Bild ... alles gelogen! Es ist viel besser und kein Bild der Welt kann es beschreiben. ... für die Außenwelt: wir sind in Cervezagalaxien vorgestoßen, haben die Mari(hu)anomilchstraße gesehen, Nebellichtjahre von der Erde entfernt ... kein Alien weit und breit, nur vollkommen positiv musikverrückte spanische Ufokommandanten in mittelalterlichen Kostüme. Und nebenbei machen wir noch Mucke für Herz und Hirn und es gibt viel mehr als nur Gage dafür.

Alain

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