1 Einleitung

"Saarbrücker Kulturprofil – Anspruch und Wirklichkeit", so ist das Projektstudium überschrieben, in dessen Rahmen wir mit unserer Arbeitsgruppe den Bereich der Rockmusik in Saarbrücken untersucht haben. Die Rockszene stellt unserer Ansicht nach einen zentralen Bestandteil des Kulturlebens einer Stadt dar. Deshalb, und weil die meisten aus unserer Projektgruppe einen direkten Bezug dazu haben, weil sie entweder selbst Rockmusik machen, oder diese gerne hören, haben wir uns gerade mit diesem Thema befaßt.

Zentraler Punkt und Leitgedanke war immer wieder der Gedanke von "Anspruch und Wirklichkeit". Wir wollten herausfinden, welchen Stellenwert die Rockmusik hat und wie die Menschen mit der hiesigen Szene zufrieden sind.

Ausgangspunkt unserer theoretischen und empirischen Arbeit war ein Experteninterview mit dem Saarbrücker Rockbüro, von dem wir uns wertvolle Informationen über die Struktur und Zusammensetzung der Rockszene erhofften, die als Basis für weiteren Untersuchungen verwandt werden konnten. Insbesondere hat uns hier auch die Frage beschäftigt, wie sich das Rockbüro selbst in der Szene sieht, welche Aufgaben es übernimmt und welchen Anspruch es von daher erhebt. Die Liste der dort bekannten Bands half uns, eine Stichprobe für die anschließende Bandbefragung zu erstellen. Bei dieser Befragung interessierten wir uns für die Strukturen der hier ansässigen Bands, wie sie die Rockkultur in Saarbrücken bewerten und die Funktion des Rockbüros sehen, so daß wir auf diese Weise wieder den Bogen zu "Anspruch und Wirklichkeit" schlagen konnten. Um einige der hier erhobenen Daten zu prüfen und um zu eruieren, wie wichtig Rockmusik für das kulturelle Leben ist, führten wir daran anschließend eine von uns so betitelte "Zielgruppenerhebung" in der Bevölkerung durch. Im Rahmen dieser Untersuchung konzentrierten wir uns auf die Altersgruppe der 15 bis 30 Jährigen, weil wir davon ausgegangen sind, daß hier das Interesse an dieser Art der Musik besonders ausgeprägt ist.

Beim theoretischen Teil haben wir uns zunächst kurz mit dem "Offenen Kanal" befaßt und untersuchten, welche Möglichkeiten sich hier für Bands bieten. Schließlich hat uns die Frage beschäftigt, welche alternativen Formen der Rockförderung es an Stelle des Rockbüros geben könnte. Die Grundidee hierzu erhielten wir bei einem der Bandinterviews, die wir dann in der Gruppe weiter diskutiert und ausgebaut haben. Wie wir sehen werden, haben sich dort einige interessante Aspekte aufgetan.